DIE UNSICHTBARE GEFAHR SICHTBAR MACHEN

Smartes Schadgas-Monitoring sorgt für mehr Sicherheit
 

Das Image von Recyclingpapier wandelt sich zunehmend.

Vor einigen Jahrzehnten wurde es vor allem von äußerst umweltbewussten Menschen verwendet, oft war es unschön bräunlich, kratzig und entsprach nicht den Anforderungen zahlreicher Einsatzzwecke.

Mittlerweile ist Recyclingpapier in vielen Bereichen etabliert und die weltweite Produktionsmenge steigt kontinuierlich. Das liegt vor allem daran, dass sich die Qualität des Endprodukts durch optimierte Herstellungsprozesse gewandelt hat: So lassen sich selbst hochwertige Papiere aus nahezu 100 Prozent Altpapier produzieren. Gut so, denn Recyclingpapier hat einen klaren Vorteil: Ressourcen werden geschont. Im Gegensatz zur Papierherstellung aus Frischfasern müssen zur Herstellung kaum oder keine neuen Bäume gefällt werden. Entsprechend ist auch der Energie- und Wasserverbrauch geringer.

Also alles perfekt?


Schadgase gefährden den Produktionsprozess

Genau wie in der klassischen Papier- und Zellstoffproduktion entstehen auch bei der Herstellung von Recyclingpapier Schadgase, die den Maschinen und elektronischen Komponenten zusetzen.

Besonders in Schaltschränken und Kontrollräumen können aggressive Gase zu Korrosion an elektronischen Komponenten führen und so Produktionsausfälle verursachen. Bei der Papiergewinnung aus sogenannten Frischfasern, also aus primären Holzstoffen, wird in einem chemischen Prozess in der Regel zuerst das Lignin abgetrennt mit Hilfe von Sulfaten oder Sulfiten. Bei diesen Stoffen handelt es sich um Salze der Schwefelsäure beziehungsweise schwefeliger Säuren, die imstande sind die Zellwände der Holzfasern aufzuschließen und so das Lignin zu entfernen. Dieser in den Fasern natürlich vorkommende Stoff führt dazu, dass das Papier nicht hellweiß wird und darüber hinaus schneller vergilbt.

Beim Sulfat-Prozess werden Holzschnitzel in einer Lauge gekocht, anschließend zerkleinert und zu Papierzellstoff verarbeiten. Beim Abbau des Lignins entstehen Schwefelwasserstoffe und Mercaptane. Im seltener vorzufindenden Sulfit-Prozess, findet das Auskochen in einem sauren Milieu statt, was allerdings nur bei Fichten-, Buchen- und Eukalyptusholz funktioniert. Hier bildet sich ein schwefeldioxidhaltiges Rauchgas.

In beiden Verfahren müssen die entstandenen Schadgase verlässlich aus der Luft gefiltert werden, da sie sonst zu jenen korrosiven Prozessen führen. Für Menschen sind sie gesundheitsschädlich und sollten besser nicht eingeatmet werden.

Beim Altpapier-Recycling entfällt dieser erste energieintensive Prozess zwar, trotzdem entwickeln sich auch hier Schadgase – vor allem beim Bleichen, um unerwünschte Verfärbungen aus dem Zellstoff zu entfernen.

Papier wird meist mittels Dithionit oder Chlordioxid gebleicht, wobei sich Schwefel- und Chlorgase bilden. Zudem entsteht durch den bakteriellen Stärkeabbau im Altpapier hoch korrosiver Schwefelwasserstoff. Entsprechend braucht es auch hier Wege und Lösungen, um Korrosion vorzubeugen, das Personal zu schützen und einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.


Die Antwort für mehr Sicherheit ist
small, simple and smart

Die Schadgase, die bei diesen chemischen Prozessen entstehen, sind nicht sichtbar. Umso wichtiger ist es, den Gehalt jener Gase zuverlässig im Blick zu behalten und aus der Luft zu entfernen.

Hierfür bietet die Gasphasenfiltration eine wirtschaftliche Lösung. So lassen sich über speziell abgestimmte Pellets – also kleine Kügelchen – mittels Adsorption, Absorption und Chemisorption genau die Gase abtrennen, die im spezifischen Prozess vor Ort entstehen.

Mit Monitoring-Systemen wie dem kompakten ChemWatch S lässt sich das korrosive Potenzial der Umgebungsluft kontinuierlich überwachen.

Die Messung der Korrosivität erfolgt über auswechselbare Kupfer- und Silbersensoren und wird über Korrosionsklassen dargestellt. Da nicht nur die Konzentration der Schadgase, sondern auch Parameter wie Temperatur und relative Luftfeuchte die Korrosivität beeinflussen, werden diese als Zusatzindikatoren separat erfasst und ausgegeben. Die Messwerte sind in einem Online-Dashboard übersichtlich dargestellt und so von überall aus verfügbar. Dank der Vielzahl an Messgrößen ergibt sich ein umfangreiches Bild über die Bedingungen in Kontrollräumen. Ändern sich Parameter oder steigt die Korrosionsklasse kritisch an, kann schnell reagiert werden, um elektronische Komponenten bestmöglich vor Korrosion zu schützen. Das Ergebnis: eine nachhaltig ausfall- und betriebssichere Produktionsumgebung in der Papier- und Zellstoffindustrie.

Kontaktieren Sie uns für mehr Informationen

change language